Der August startete mit herben Kursverlusten an der Börse. Die Medien überschlugen sich mal wieder und in den Börsenforen ging es auch hoch her. Am Ende war es nur ein kurzer Schrecken, die Kurse erholten sich schnell wieder und der MSCI World lag Ende August fast auf dem gleichen Niveau wie Anfang Ende Juli.
Meinem Depot ging es genauso: Trotz zwischenzeitlichen Kursverlusten lag mein Depot am 31.08.2024 bei +17,4%, genauso wie am 31.07. (hier findest Du das Juli-Depot-Update).
So setzt sich unser Coasting to FIRE-Depot zusammen
Unser Coasting to FIRE-Depot ist nach der Core-Satellite-Strategie aufgestellt. Es gibt einen Core-Teil aus breit gestreuten ETF und seinen Satelliten-Anteil aus Einzelaktien und einem Themen-ETF.
Die Gewichtung sah per 31.08.2024 wie folgt aus:
- Core-Anteil/ breit gestreute ETF: 78,83%
- Satelliten-Anteil/ Einzelaktien + Branchen-ETF: 21,17%
Die Einzelpositionen im Core-Anteil: ETF
Das sind die ETF inklusive Wertpapier-Kennnummer (WKN) im Coasting to FIRE-Depot
- Vanguard FTSE Developed World (ausschüttend): WKN A12CX1
- Vanguard S&P 500 (ausschüttend): WKN A1JX53
- iShares Core S&P 500 (thesaurierend): WKNA0YEDG
- iShares Nasdaq 100 (ausschüttend): A0F5UF
- iShares MSCI World Small Cap (thesaurierend): WKN A2DWBY
Den zweiten thesaurierenden S&P-500-ETF besparen wir absichtlich separat und als thesaurierende Variante, weil das Geld für einen besonderen Zweck gedacht ist.
Seit April 2024 wird der Small Cap-ETF ausschließlich mit den Ausschüttungen des Depots bespart, so kann man später mal sehen, wie viel Geld so ein Depot über die Zeit abwirft.
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Die Einzelpositionen im Satelliten-Anteil: Aktien
Hoch-Risikoanteil: Bitcoin
Weiterhin gibt es noch eine kleine Position Bitcoin in unserem Portfolio. Diese kann ich allerdings bei der kostenlosen Version von Rentablo nicht eintragen, von daher fehlt diese Position in dieser Übersicht und bei der Ermittlung der Rendite.
Aktuell macht diese Position knapp 1,5% vom Gesamtportfolio aus.
So hat sich unser Coasting to FIRE-Depot entwickelt
Alle Zahlen sind YTD (= Year to date), also vom 01.01.-31.08.2024:
- Rendite für das Gesamtdepot: 17,4%
- Rendite für den Core-Anteil/ ETF-Anteil: 16,9%
- Rendite für den Satellit-Anteil/ Aktien-Anteil: 19,0%
So hat sich der MSCI World entwickelt
Ich nutze zum Vergleich der Rendite folgenden ETF: Amundi MSCI World (thesaurierend, in Euro, WKN: A2H59Q).
Die Rendite des MSCI World lag YTD (= Year to date, also vom 01.01.-31.08.2024) bei 16,31%.
Unser Depot ist also in diesem Jahr bisher 1,09% besser als der MSCI World gelaufen. 🤑
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Verkäufe
Seit einer Weile hatte ich schon mit zwei meiner Positionen gehadert: Zum einen die Einzelaktie Snowflake und dann der Cloud-Computing-ETF von Wisdom Tree. Anfang August war es dann bei beiden so weit: Ich habe auf den Verkaufen-Button gedrückt und beide Positionen komplett aufgelöst.
Gedanken zum Verkauf des Cloud-Computing-ETF
Seit Juli 2020 befand sich ein Branchen-ETF zum Thema Cloud-Computing in meinem Depot (WKN: A2PQVE).
Ich hatte ihn seinerzeit gekauft, weil ich cloudbasierte Software-Lösungen und deren Unternehmen für die Zukunft halte. Weil: Wer kauft heutzutage noch Programme auf einer CD oder DVD und installiert sie dann auf seinem Rechner?
Dass sich zukunftsträchtige Geschäftsmodelle nicht immer in tollen Renditen widerspiegeln, sieht man gut an „meinem“ Cloud Computing-ETF:
In dem nächsten Bild (⬇️) kann man sehen, wann ich den Cloud-Computing-ETF gekauft habe: Jedes „K“ ist ein Kauf und wie man sieht, habe ich zwischen Juli 2020 und März 2024 mehrfach zugeschlagen.
Das „V“ ist jeweils ein Verkauf. Das erste „V“ ist ein Teilverkauf von Bruchstücken, als ich den ETF im Februar 2024 von meinem Depot bei der DKB in mein Depot bei Trade Republic übertragen habe.
Bei so einem Depot-Übertrag werden immer nur ganze Stücke übertragen und da dieser ETF inzwischen die einzige Position im DKB-Depot war, habe ich die Rest-Stücke bei der DKB verkauft. Damit haben wir nämlich nur noch zwei Depots: das Haupt-Depot bei Trade Republic und das Depot von Mr. Coasting to FIRE bei der ING.
Komplett verkauft habe ich den ETF am 01.08.2024. Was am Ende den Ausschlag gegeben hat? Ich hatte schon im letzten Jahr mein Depot etwas aufgeräumt und meine Einzelwerte um die Hälfte reduziert (hier kannst Du das in meinem Monatsrückblick von Juni-Juli 2023 nachlesen). Und ein Jahr später haderte ich immer noch mit diesem ETF und stellte mir regelmäßig die Frage, ob der sich noch mal erholt.
Bevor ich mir diese Frage also noch länger stelle und damit geistige Kapazitäten binde, verkaufe ich lieber. Und wie man oben sehen kann, hat der ETF in den letzten 12 Monaten nochmal weitere 10% verloren.
Mir ist wichtig, nicht voreilig zu verkaufen und den Werten eine Chance zu geben, sich zu erholen. Dieser ETF hatte dazu nun ganze 4 Jahre Zeit (von Juli 2020 bis Juli 2024), das reicht jetzt auch.
Am Ende habe ich mit diesem ETF einen Verlust von 25% gemacht, zum Glück ist der Verlust in Euro nur im unteren dreistelligen Bereich.
Das Geld aus dem Verkauf ist in den breit gestreuten Vanguard Developed World geflossen und ich bin mir sicher, dass es sich dort auf lange Sicht vermehren wird.
Gedanken zum Verkauf von Snowflake
In 2021 habe ich entgegen meinen Vorsätzen doch angefangen, in stark wachsende Unternehmen (auch: Growth-Werte genannt) zu investieren (hier hatte ich darüber geschrieben). Ursprünglich wollte ich diese Werte nämlich nur über den eben genannten Cloud-Computing-ETF in mein Depot holen.
Snowflake hatte ich seit Dezember 2021 im Depot und auch hier ein paar Mal nachgekauft (immer dort, wo ein „K“ im Bild unten zu sehen ist). In meinem Artikel zur FOMO (= Fear of missing out) hatte ich schon gestanden, dass mich bei Snowflake die Angst, etwas zu verpassen, voll erwischt hatte.
Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, hatte ich ein fürchterliches Timing für diesen Aktienkauf, weil ich nahezu am Allzeit-Hoch eingestiegen bin, wie man auf dem Bild oben gut sehen kann.
Am Kursverlauf sieht man schon, dass Snowflake kein gutes Investment war über die letzten 2,5 Jahre. Hier auch nochmal die genauen Zahlen:
Am Ende habe ich mit Snowflake einen Verlust von 60% gemacht. Autsch. Auch ist sind in absoluten Euro „nur“ ein niedriger dreistelliger Euro-Betrag.
Man darf aber nicht vergessen, dass eine Aktie bei 60% Minus ja deutlich mehr als 60% Plus machen muss, damit man wieder bei Plusminus Null und damit bei seinem Kaufkurs ist.
Genauer gesagt muss eine Aktie mit 60% Verlust um 150% steigen, damit man wieder bei seinem ursprünglichen Kaufpreis ist.
Diese Geduld habe ich zugegebenermaßen bei Snowflake nicht mehr. Also habe ich auch Snowflake Anfang August verkauft und das Restgeld in den Vanguard Developed World ETF investiert.
Fun fact: Wie sich inzwischen herausgestellt hat, hat Star-Investor Warren Buffet seine Snowflake-Position ebenfalls komplett verkauft.
Warum ich lieber mit Verlust verkaufe, als Aktien bis auf ewig im Depot liegen zu lassen
Es gibt Investoren, die lassen schlecht laufende Werte auf ewig im Depot liegen in der Hoffnung, dass sie sich nochmal irgendwann erholen. Ich sehe das anders.
Ich verkaufe lieber irgendwann und realisiere einen Verlust, auch wenn das natürlich weh tut. Man (bzw. frau) muss sich eingestehen, dass man falsch lag mit seiner These und man realisiert einen echten Verlust in Euro und verliert echtes Geld.
Aber: wenn man die Position weiter laufen lässt, verliert man im schlimmsten Fall noch mehr Geld. So wie es mir auch passiert ist: Snowflake ist im letzten Jahr um weitere 30% gefallen, der Cloud-Computing-ETF um weitere 10%. Hätte ich schon im letzten Sommer verkauft, hätte ich also noch etwas mehr Geld mit einem Verkauf bekommen.
Wenn man aber irgendwann die Notbremse zieht und das übrig gebliebene Geld aus einem Verkauf anders investiert, hat man nun wieder die Chance, die realisierten Verluste reinzuholen.
Besonders hoch sind die Chancen, wenn man das Geld langfristig in einen breit gestreuten Aktien-ETF investiert.
Eine Börsenregel sagt auch, man soll Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen. Letzteres habe ich jetzt mit den Verkäufen getan.
„Ab und an Geld zu verlieren, gehört zum Investieren dazu. Du kannst es nicht verhindern.“ Warren Buffett, Star-Investor und CEO von Berkshire Hathaway
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