Zuletzt aktualisiert am 2. November 2025 von Nadine von Coasting to FIRE
Ich bin seit mehr als 15 Jahren (eigentlich) zufriedene Kundin bei der ING, aber das, was in den letzten Tagen passiert ist, kann ich so nicht unkommentiert stehen lassen. Denn: Ich habe soeben das erste Mal in meinem Leben eine Beschwerde bei der BaFin eingereicht und in diesem Artikel erzähle ich euch, wie es dazu kam.
Ich werde den Blogartikel immer wieder updaten, wenn es Neuigkeiten gibt, also stay tuned….
Was ist passiert?
Freitagmittag, Mitte Oktober. Mein Mann, Mr. Coasting to FIRE versucht sich in die App der ING auf sein Girokonto bei der ING einzuloggen.
Erst denkt er, es wäre ein technischer Fehler, aber als ich es mit meinem ING-Konto verrsuche, bekomme ich diese Anzeige:

Aha. Da war die Überraschung erstmal groß. Konto gekündigt. Warum? Und was nun?
Was sagen die AGB der ING zum Thema Kontokündigung?
Die vertragliche Beziehung zwischen Bank und Kunde ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen geregelt, kurz: AGB. Ich gebe zu, ich habe mir die AGB vorher auch noch nie komplett durchgelesen, immerhin hat das Dokument mit den AGB für das Girokonto bei der ING stolze 44 Seiten.
Dort sichert sich die Bank das Recht zu, die Kontoverbindung jederzeit ohne Angaben von Gründen zu kündigen. So sieht der entscheidende Paragraf in den AGB der ING für das Girokonto aus:

Aus rechtlicher Sicht ist die Kündigung von Seiten der Bank also erstmal völlig legal.
Berechtigte Belange des Kunden
In dem Paragrafen verweist die ING auch darauf, dass sie (angeblich) bei der Festlegung der Kündigungsfrist die „berechtigten Belange des Kunden“ berücksichtigen würden.
Wir lassen uns das nochmal auf der Zunge zergehen: Die ING kündigt das Konto zwar mit einer Frist von 2 Monaten, allerdings sperrt sie sofort den Online-Zugang und alle Karten. Noch bevor der Kunde überhaupt von der Kündigung erfährt.
Ob meine berechtigten Belange als Kunde bei der Kündigung berücksichtigt wurden…ich habe eine andere Sichtweise. Denn: um meine Belange zu berücksichtigen, müsste man vielleicht mal vorher Kontakt zu mir aufnehmen, bevor man das Konto kommentarlos und ohne Vorwarnung kündigt.
Und um meine berechtigten Belange als Kunde erfüllt zu sehen, würde ich das Konto gern noch weiter nutzen können.

Wie läuft es ab, nachdem das Konto gekündigt wurde?
Wie das Kündigungsschreiben verrät, kündigt die ING das Konto zum 19.12.2025.
Man sollte doch denken, dass ich bis dahin das Konto ganz normal weiter nutzen kann. Denn schließlich besteht die vertragliche Konto-Beziehung ja weiterhin.
Aber weit gefehlt.
Wie oben beschrieben, der Login in die App funktioniert ab dem Moment nicht mehr, ab dem die ING die Entscheidung zur Kontokündigung getroffen hat.
Anfangs dachte ich, dass ich dann zumindest noch das Onlinebanking über die Internetseite der ING nutzen kann. Aber nachdem ich genau das versucht habe, werde ich darum gebeten, meinen Login auf der Webseite über die App freizugeben.
Was nicht geht, weil ich dort keinen Zugriff mehr habe. Weil er von der Bank gesperrt wurde. Trotz bestehender Kontoverbindung.
Interessantes Vorgehen.

Also habe ich bei der ING angerufen, mich selbstverständlich ordnungsgemäß legitimiert und darum gebeten, dass das Geld, was sich noch auf dem Girokonto befindet, bitte sofort auf ein anderes Konto überwiesen wird.
Die Antwort der ING: Das geht nur schriftlich.
Wie bitte?
Ich habe also ein bestehendes Konto, darf aber nicht frei über mein Geld verfügen und muss bei einer Direkt-Bank, die meine Online-Zugänge vorsätzlich gesperrt hat, jetzt einen Brief schreiben, in der Hoffnung, dass dieser dann irgendwann mal bearbeitet wird?
Ich habe Fragen.
Beschwerde bei der BaFin
Zum Glück leben wir ja nicht „Im wilden Westen“ und im Bankenbereich ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz: BaFin zuständig für die Überwachung der Kreditinstitute/ Banken.
Also habe ich direkt im Anschluss an das Telefonat mit der ING das Beschwerdeformular der BaFin aufgerufen und den Vorfall geschildert.
Auf meine Nachfrage hin hat mein Gesprächspartner in dem Telefonat mit der ING nämlich behauptet, es wäre durchaus im Interesse der BaFin, dass ich über mein Geld nicht mehr einfach so verfügen kann.
Na dann schauen wir doch mal, ob die BaFin das genauso sieht. Ich bin gespannt.
(Ich rege mich jetzt mal nicht darüber auf, dass der ING-Mensch einfach ohne Verabschiedung kommentarlos unser Telefonat beendet hat….)

Woran könnte es liegen, dass die ING das Konto kündigt?
Am Ende werde ich die genauen Gründe der Kündigung nicht erfahren, denn die Bank muss keine Gründe abgeben. Hat sie sich in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen – auf die der Kunde null Einfluss hat – so zugesichert.
Wenn man bedenkt, was heutzutage an einem Girokonto alles dran hängt, ist das eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Und wenn man die deutsche und EU-Regelungswut bedenkt, umso mehr.
Wenn man die Suchmaschine Google nach möglichen Kündigungsgründen befragt, bekommt man das als Antwort der Google-KI:

Wir sind bei der ING nicht „ins Minus gerutscht“, wir haben auch keine illegale Geldwäsche betrieben und in meinen Augen haben wir auch keine auffällige Verwendungszwecke verwendet. Das sieht die ING allerdings anscheinend anders…
Meine Vermutung ist folgende:
Vor ein paar Wochen wollte mein (kubanischer) Mann von unserem Gemeinschaftskonto Geld an seine Cousine in Spanien überweisen, es handelte sich um einen unteren dreistelligen Betrag. Was ja eigentlich nichts Verwerfliches sein sollte, schließlich laufen diese Zahlungen digital ab und wir befinden uns in der Europäischen Union, Stichwort: Freizügigkeit und so.
Und dass mein Mann kubanischer Staatsbürger ist, ist für die ING auch nichts Neues, er hat sich ja bei der Kontoeröffnung mit seinem Pass ordnungsgemäß legitimiert.
Über die Zahlungseingänge auf dem Girokonto meines Mannes lässt sich auch nachvollziehen, dass das Geld aus den Gehaltseingängen meines Mannes stammt. Weil: es gibt auf unseren Konten keine Bargeldeinzahlungen. Somit ist aus meiner Sicht der Verdacht der Geldwäsche relativ schnell auszuschließen.
Jedenfalls erhielt ich vor ein paar Wochen einen Anruf von der ING, die sich auf genau diese Überweisung bezog. Mein Mann hatte im Betreff das Wort „Kuba“ benutzt.
Also habe ich auf Nachfrage wahrheitsgemäß geantwortet, dass das Geld an unsere Cousine geht, die es dann wiederum an unsere kubanische Familie weiterleiten wird. Weil es sich um ein Geld-Geschenk an die Familie handelt.
Wir wählen diesen Weg, weil es von Spanien aus einfach bessere und kostengünstigere Möglichkeiten gibt, Geld nach Kuba zu schicken als von Deutschland aus.
Wie ich in meiner Recherche für diesen Artikel herausgefunden habe, ist dieses Vorgehen der ING kein Einzelfall. Die Stiftung Warentest hat einen vergleichbaren Vorfall schon im Jahr 2016, also vor 9 Jahren, dokumentiert (Link zum Artikel):

In dem Artikel wird erklärt, dass die Bank auf Nachfrage der Stiftung Warentest auf §25h des Kreditwesengesetzes verwies. Wenn man sich diesen Paragrafen genauer anschaut, geht es darum, strafbare Handlungen zu vermeiden, die zu einer Gefährdung des Vermögens der Bank beitragen könnten.
Mir persönlich fehlt aktuell die Fantasie, wie eine Überweisung nach Spanien in Höhe von einem niedrigen dreistelligen Betrag das Vermögen der ING ernsthaft bedrohen könnte.
Zumal Kuba als Land – soweit ich weiß – nicht mit Sanktionen von Seiten der BRD oder der EU belegt ist (falls jemand andere Informationen hat, bitte gern mehr Infos als Kommentar hinterlassen). Will heissen: es ist weder illegal, Geld nach Spanien zu überweisen, noch wäre es illegal, Geld nach Kuba zu schicken.
Und ja, es gibt Sanktionen der USA (!) gegen Kuba. Wir wohnen aber nicht in Kuba und die Geschäftsbeziehung mit der ING war auch nicht in Kuba.
Und zur Info für alle, die keine kubanische Verwandschaft haben, die in die USA ausgewandert ist und die regelmäßig finanzielle Unterstützung an ihre kubanische Familie schicken: von den USA aus ist es problemlos möglich, Geld nach Kuba zu schicken, trotz US-Sanktionen. Haben wir bereits mehrfach problemlos gemacht: das Geld erst in die USA z.B. via Western Union, von dort wurde es dann weitergeschickt. Mir erschließt sich daher nicht, wieso eine Überweisung innerhalb der EU von Deutschland nach Spanien bei einer deutschen Bank mit niederländischen Wurzeln ein so großes Problem darstellt, dass direkt die Kontoverbindung gekündigt wird.
Mal davon abgesehen, dass wir mehrere Tage darauf warten mussten, dass das Geld wieder dem Konto meines Mannes gutgeschrieben wurde (wieso braucht das mehrere Bankarbeitstage?), war es danach nicht mehr möglich, diese Überweisung erneut zu tätigen. Auch nicht mit einem anderen Verwendungszweck.
Also haben wir das Geld von dem Konto meines Mannes auf mein (Nadine’s) Konto überwiesen und dann habe ich es von da an unsere Cousine nach Spanien überwiesen.
Mein Fazit
Ich hatte vor ein paar Monaten aus verschiedenen Gründen sowieso schon beschlossen, mein Konto – was wir als Haupt-Girokonto genutzt haben – zur C24 Bank umzuziehen.
Zum Glück war ich mit dem Kontoumzug zur neuen Bankverbindung inzwischen so weit, dass ich nur noch bei zwei Zahlungen Mitte Oktober abwarten wollte, ob sie nun zur C24 umgezogen sind. Und dann wollte ich mein Einzelkonto bei der ING sowieso schließen.
Ich möchte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, was passieren würde, wenn ich bzw. wir nicht mehr frei über unser Konto verfügen könnten im Vollbetrieb eines normalen Girokontos. Das wäre aus meiner Sicht so ziemlich der Supergau. Denn man darf weder überweisen, die Karten werden sofort gesperrt, man kommt also auch nicht mehr an Bargeld heran.
In diesem Fall hier berichtet ein Reddit-Nutzer zusätzlich auch noch, dass ihm/ihr neben der Kündigung des Girokontos (mit 2 Monaten Kündigungsfrist) auch noch der Dispo-Kredit gekündigt wurde. Und das sogar fristlos, also mit sofortiger Wirkung.

Wer dann keinen Notgroschen oder andere Rücklagen hat, sein Girokonto von jetzt auf gleich nicht mehr nutzen kann und sofort den kompletten Dispo zurückzahlen muss, dürfte dann ggf. schnell finanziell in Bedrängnis kommen.
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die ING sich auf eine Ratenzahlung für die Rückzahlung des Dispos mit einem Kunden einlässt, dem sie gerade die Geschäftsbeziehung gekündigt hat.
Jetzt verliert die ING insgesamt 3 Bankverbindungen, nämlich mein Konto, das Konto meines Mannes samt Depot und monatlichen Sparplänen. Und das Junior-Depot unseres Kleinen samt monatlichen Sparplänen haben sie auch direkt gekündigt.
Das muss man sich mal vorstellen: Das Konto unseres Sohnes läuft auf seinen Namen. Und er hat mit der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun. Trotzdem wird seine Kontoverbindung gekündigt und alles ist auch noch völlig legal.
Ich bin nur froh, dass die Immobilienfinanzierung für unsere Familienwohnung nicht über die ING läuft. Und so die ING mit so einer Aktion nicht auch noch unsere Wohnungs-Situation bedrohen kann.
Ich bin sowieso immer ein Fan davon, mehrere Eisen im Feuer zu haben und hatte auch schon vor diesem Vorfall unseren Notgroschen auf zwei verschiedene Banken verteilt, man weiß ja nie. Der aktuelle Vorfall zeigt, dass das anscheinend eine gute Idee gewesen ist.
Bis vor ein paar Monaten hatten wir auch zwei Konten bei zwei verschiedenen Banken, wobei eins das Girokonto bei der ING war. Dann hatte ich noch ein Girokonto bei der DKB, über das unsere ganzen Abbuchungen liefen. Das DKB-Konto hatte ich vor ein paar Monaten aufgelöst, weil ich mir die Verwaltung unserer Finanzen einfacher machen wollte und habe alle Konten zur C24 Bank verlegt. Diesen Schritt werde ich jetzt wohl nochmal ernsthaft überdenken müssen.
Nichts gegen Banken, aber am Ende ist halt der Kunde immer derjenige, der es ausbaden muss. Und anscheinend ist es im Fall des Falles keine gute Idee, nur mit einer Bank eine Kontoverbindung zu pflegen.
Update vom 22.10.2025: Anruf der neuen Bank
Wir hatten uns letzte Woche direkt um die Eröffnung eines neuen Depot-Kontos gekümmert. Und wenn man wie wir ein Online-Gemeinschafts-Depot sucht, bei dem auch noch ein Junior-Depot für unseren Kleinen angeboten wird, sind die Möglichkeiten dann doch sehr übersichtlich.
Gestern erhielt mein Mann folgende E-Mail:

Da sich die E-Mail nur an meinen Mann richtete und nicht an mich (ein Gemeinschaftskonto läuft auf 2 Kontoinhaber, in dem Fall mein Mann und ich), hatte ich direkt eine Vorahnung, womit die Rückfrage zu tun hatte. Nämlich mit der kubanischen Staatsbürgerschaft meines Mannes, die wir natürlich wahrheitsgemäß angegeben haben.
Nachdem wir zum richtigen Ansprechpartner durchgestellt wurden, wurde uns zunächst versichert, dass es kein Problem mit der Kontoeröffnung gäbe, aber sie müßten uns vorab auf etwas hinweisen. Ich mußte schmunzeln, denn es kam, wie es kommen mußte…
Der nette Ansprechpartner hat uns grob auf die internationale Konzernstruktur der Bank hingewiesen und dass aufgrund dieser Konzernstruktur jeglicher Zahlungsverkehr mit ingesamt 5 Ländern verboten ist, eines der Länder ist Kuba.
Ich habe ihn direkt gefragt, ob ich als Kunde das irgendwo nachlesen kann, also zum Beispiel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Bank, was er verneint hat. Und er hat transparent geantwortet, dass es eine interne Richtlinie der Bank ist.
Mein Mann wurde auch noch gefragt, ob er Einnahmen aus Immobilien in Kuba erwartet oder geschäftliche Beziehungen mit Kuba pflegt, was er wahrheitsgemäß verneint hat. Uns geht es ja wirklich nur darum, unsere kubanische Familie finanziell zu unterstützen. Letzteres ist auch in Ordnung laut dem getrigen Gesprächspartner, solange wir eben kein Geld direkt nach Kuba schicken über diese Bankverbindung.
Was ich gut finde: zumindest hat sich unsere neue Bank die Zeit genommen, uns persönlich anzurufen und uns auf diese Zusammenhänge hinzuweisen. Auf der Grundlage gehen wir doch sehr gern eine neue Kontoverbindung ein. Ich wünschte, die ING wäre von Anfang an so transparent mit uns gewesen.
Kurz nach dem Telefonat kam dann auch die Bestätigung per E-Mail, dass das neue Depot eröffnet wurde.

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Du hast scheinbar noch nichts von den Sanktionen der USA gegen Kuba gehört. Die ING wird alles unterlassen was Mr. Trump verärgern könnte. Das ist aber wirklich nicht neu. Ein Verwendungszweck wie Familie oder Unterstützung hätte euch das Ganze erspart. Warum provozieren, wenn man es elegant und neutral umsetzen kann?!
Natürlich bin ich im Bilde, was die US-Sanktionen angeht. Ist quasi unmöglich, davon nichts zu wissen, wenn man Familie in/aus Kuba hat… Ich/ wir wohnen aber nicht in den USA und es handelte sich – wie beschrieben – um eine Überweisung nach Spanien. Darfst mir gern erklären, warum ich kein Geld nach Spanien überweisen darf… 😉
Fun fact: es ist ganz problemlos möglich, von den USA Geld nach Kuba zu schicken, trotz US-Sanktionen.
Viele Grüße
Nadine
es gibt US Sanktionen gegen Kuba und ING will auf Nummer sicher gehen.
Klar gibt es US-Sanktionen. Wir leben aber nicht in den USA. Und die ING agiert nicht in den USA, sondern die Geschäftsbeziehung befindet sich in Deutschland. Und Deutschland oder die EU hat keine Sanktionen gegen Kuba verhängt, oder bin ich da falsch informiert?
Ich habe oben im Artikel auch nochmal ergänzt, dass es problemlos möglich ist, von den USA aus Geld in die USA zu schicken. Und das trotz US-Sanktionen. 😉
Viele Grüße
Nadine
Ich verstehe Deinen Ärger,Nadine, und finde das Vorgehen der ING absolut untragbar!
Da ich Ähnliches schon mit Trade Republic erlebt habe, zeigt der Vorfall einmal mehr, wie wichtig es ist, seine finanziellen Angelegenheiten auf mehrere Banken bzw. Broker zu strecken.
Ich hoffe ganz sehr, dass die BaFin in deinem Fall tätig wird; obwohl sich diese Behörde in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert hat!
Viel Erfolg!
Gerry
Hallo Gerry,
man muss sich natürlich bewusst sein, dass insbesondere die Direktbanken wie ING und Neobroker wie TR auf Profit optimiert sind, das ist ja auch kein Geheimnis. Ein Kumpel von mir hat gerade von Trade Republic eine Vorwarnung bekommen, weil er einen Depot-Übertrag in kleinem Umfang gemacht hat, Trade Republic hat ihm die Kündigung angedroht, wenn er nochmal einen Depot-Übertrag macht. Alles interessante Geschäftsgebahren…auch er hat sich an die BaFin gewandt.
Am Ende kümmert sich die BaFin ja nicht um den individuellen Fall, aber wenn sich viele Verbraucher wegen ähnlicher Vorfälle an die BaFin wenden, dann wird (hoffentlich) ein Muster erkennbar, dass das ganze System hat. Für meinen Einzelfall erhoffe ich mir nicht viel (und ich möchte dann auch nicht bei der ING sein), aber ich möchte zumindest, dass die BaFin im Bilde ist.
Viele Grüße
Nadine
Danke für den Beitrag, Nadine. Ich habe erst kürzlich überlegt, die Konten zu einer Bank zu ziehen – das mache ich jetzt bestimmt nicht. ich drücke dir die Daumen, dass ihr das schnell klären könnt und an euer Geld kommt.
Danke, liebe Martina! Ich fürchte fast, da wird sich nicht viel klären. Ich schreibe dann jetzt einen Brief an die ING wegen der Überweisung der Guthaben und dann ist die ING für mich auch Geschichte, sobald die Depotkonten umgezogen sind… Depot-Antrag ist schon unterwegs, wir warten jetzt auf die Zugangsdaten und so.
Herzliche Grüße
Nadine
Krass, Nadine. Super, dass du deinen Fall öffentlich gemacht hast und andere davon lernen können.
Ich bin auch seit mehr als 20 Jahren bei der ING, macht mich betroffen🙄
Ich wünsche euch gutes Gelingen und die nötige Geduld,
liebe Grüße Gabi
Liebe Gabi,
so ärgerlich das ganze für uns als Familie ist, so gut ist es in diesem Moment, dass ich diesen Blog habe und so zumindest eine Stimme habe. Auch wenn es vermutlich nichts an der Entscheidung der ING ändern wird.
Und das doofe ist: Es kann am Ende wirklich jeden treffen, denn die AGB der Banken sind so ziemlich gleich. Und wie man sieht, sind 15 Jahre Kundenbeziehung auch nichts wert. Es ist also am Ende auch keine Lösung, nur die ING zu meiden, einfach weil es bei jeder anderen Bank genauso hätte passieren können… 🙁
Liebe Grüße
Nadine
Liebe Nadine!
Ich bin auch bei der ING, das ist mein Gehaltskonto. Und nun bin ich doch sehr schockiert. Auch ohne Verwandtschaft in Kuba. Und auch, weil alle Banken diese AGB haben. Ich habe zusätzlich noch C24 und N26. Auch da habe ich bereits von schlechten (Einzel?) Fällen gehört. Vorher hatte ich auch noch Vivid Money, aber da gefiel es mir vom Handling her nicht mehr. Ich teile all mein Geld nach Budgets auf die verschiedenen Konten auf. Und manchmal denke ich, es könnte gut noch eine vierte Bank wieder ins Spiel. Ich bin also sehr für pro verschiedene Banken! Allerdings aus dem Beweggrund der Budgetierung. Wie ich jetzt sehe, hat es durchaus auch noch andere Vorteile.
Das Tagesgeld ist bei der Bank of Scotland und die Depots bei TradeRepublic (zum testen) und Scalable. Die Immobilienfinanzierung noch ganz woanders.
Ich bin bisher mit den Onlinebanken gut zufrieden. Meine eigenen schlechten Erfahrungen beschränken sich nur auf die ortsansässigen Banken (schlechtestes OnlineBanking ever und Kreditwerbung en masse seit meine Tochter 18 ist – „Finanzspritze für dein erstes Auto, Heimkino, Küche“ – da ist mir der Kragen geplatzt) und wir haben dort gekündigt. Meine Tochter ist jetzt noch bei der Volksbank, solange es noch kostenlos ist, und bei der ING mit Giro und Depot.
Liebe Daniela,
ja, leider sind die AGB der Banken so gut wie alle gleich, kannst dir ja mal den Spaß machen und in die AGB von „deinen“ Banken hereinschauen, was die zum Thema Kündigung sagen… Von daher ist es sicher eine gute Idee, sein Geld auf mehrere Konten zu verteilen, für den Worst Case vom Worst Case, auch wenn so eine Kontokündigung sicher eher die Ausnahme als die Regel ist.
Und ja, dass die ortsansässigen Banken (ich vermute jetzt einfach mal die Sparkasse…?) direkt junge Leute zu schlechten Schulden verführen will, ist eigentlich eine Frechheit, wird aber mitunter anscheinend sogar von den Schulen durch Besuchen von Banken im Unterricht gefordert…da sind dann wir Eltern mit einer frühen Finanzbildung gefordert, weil der Staat und die Schule leider zu wenig dafür tun.
Ich habe zum Beispiel diese Petition hier schon unterschrieben, die fordert, dass auch Deutschland endlich an der Finanz-PISA-Studie der OECD teilnimmt: https://www.finanztip.de/petition-finanz-pisa/
Herzliche Grüße
Nadine
Guten Tag Nadine,
Danke, dass Du so offen über die Kontokündigung bei der ING berichtest, und uns weiter berichtest.Ich war erst bei entrium und als Sie von ING übernommen wurden, habe ich halt mitgemacht.Seit ungefähr 1 Jahr habe ich irgendwie Zweifel, ohne Beweise aber noch bin ich da.Ich werde jetzt auf jedenfalls prüfen mich mehr zu diversifieren.
Liebe Grüße Anja
Liebe Anja,
wenn mein Artikel vielleicht dem ein oder anderen hilft, sich anders aufzustellen, dann hätte das ganze doch zumindest etwas gebracht….
Und ich finde, wenn man „irgendwie“ ein schlechtes Gefühl hat, dann sollte man dem nachgehen und auch danach handeln, auch wenn man es nicht so recht begründen kann. Meine Erfahrung ist, dass das Bauchgefühl meist recht behält…
Herzliche Grüße
Nadine
Liebe Nadine,
leider funktioniert Geldwäsche genau so, wie Du es beschreibst. Kleine dreistellige Geldbeträge werden hin und her überwiesen. Von Deutschland nach Spanien und von Spanien nach Kuba.
Schau dir Mal die aktuelle ARD Doku über Geldwäsche an, dann kannst Du auch das Verhalten Deiner Bank besser verstehen.
https://www.ardmediathek.de/film/dirty-money-geldwaesche-paradies-deutschland/Y3JpZDovL3dkci5kZS9laW56ZWxzdHVlY2tlZnVlcmRva3VzL3BvY19pbXBvcnRfNDAwMzI4NTEzMg
Das mag ja durchaus sein, dass Betrüger genau so ihr Geld sauber waschen. Wie im Beitrag geschildert, ist es in diesem konkreten Fall aber ganz sicher keine Geldwäsche. Weil: wenn ich Geld waschen wollen würde, würde ich den Fall ganz sicher nicht öffentlich auf meinem Blog teilen… 😉
Und nein, ehrlich gesagt kann ich das Verhalten der ING, das auf meine Belange als Kundin nach 15 problemlosen Jahren Kontobeziehung null Rücksicht nimmt und mir ohne Vorwarnung die Girokonten sperrt, nicht verstehen.
Viele Grüße,
Nadine
ich kann die Bank hingegen sehr gut verstehen.
Bei Dir ist es keine Geldwäsche, ist schon klar. Aber eine Online Bank kennt dich nicht.
Auf Rückfrage der Bank war die Antwort auch, dass das Geld über Spanien nach Kuba fließen soll, sehr auffällig.
Ganz klar bist Du jetzt enttäuscht.
Aber die Bank hat alles richtig gemacht, Geldtransfer war auffällig, Rückfrage war ebenfalls negativ auffällig.
Von daher, GELDWÄSCHEVERDACHT und bei Verdacht muss die Bank handeln. Geld einfrieren ist das übliche Szenario.
Schau Dir die Doku an.
Liebe Nadine,
Wahnsinn, was ihr da durchmachen musstet! Zum Glück hattest du schon vorher Zahlungen auf dein neues Konto umgestellt. Ich finde sie hätten euch mindestens die Gründe nennen sollen und etwas Zeit geben, bevor alle Zugänge gesperrt sind. Für mich ist es aber total unverständlich, warum man Zugänge wegen den Wort „Kuba“ sperrt. Aber ich habe selbst mal in einer Bank gearbeitet und leider gibt es dort einige Sachen, die man nicht wirklich versteht.
Liebe Grüße,
Hanna
Liebe Hanna,
ich verstehe den Zusammenhang mit Kuba auch nur bedingt, scheint nach dem aufschlussreichen Telefonat tatsächlich an den Beziehungen in die USA zu liegen. Wobei mir immernoch die Fantasie fehlt, wie genau unsere Überweisung Trump verärgern sollte 😉
Liebe Grüße
Nadine
Hey Nadine,
ich bin echt schockiert darüber sowas zu lesen. Da könnte ich mich wieder tierisch drüber aufregen! Ich bin zwar nicht bei der ING, finde es aber trotzdem sehr bedenklich, dass mit einem so umgegangen wird. Selbst den Banken kann man nicht mehr vertrauen.
Ich hoffe, dass du alles geklärt bekommst und drücke dir fest die Daumen! 🍀🙏🏻
Außerdem finde ich es super, dass du darüber bloggst. Das ist für mich ein Ansporn noch mehr meine eigene Meinung auf meinem Blog zu teilen.
LG
Vanessa
Hey Vanessa,
ja, ein Blog ist ein wunderbarer Ort, um über seine Erfahrungen zu berichten. Und vor allem ist es deutlich langlebiger als Social Media…da wäre so ein Post nach ein paar Tagen vermutlich im Algorithmus-Nirvana verschwunden… 😉
Herzliche Grüße
Nadine
Hallo Nadine,
danke, dass du diese unschöne Erfahrung teilst. Sie bestätigt ein Risiko, das viele unterschätzen und gegen das man sich einfach schützen kann.
Die Prüfalgorithmen der Banken sind eine Blackbox. Weil man als Kunde die internen Regeln nicht kennt, gibt es für mich seit Jahren nur eine klare Vorgehensweise: Bei Überweisungen im privaten Kreis bleibt das Feld für den Verwendungszweck leer. Der Empfänger weiß in der Regel auch so, wofür das Geld ist.
Ein unverfängliches Wort wie „bekannt“ ist das Äußerste, was man da reinschreiben sollte.
Mein einfacher Rat für dich lautet daher: Halte dich künftig konsequent daran. Auch bei der neuen Bank.
Viele Grüße
Sebastian
Hi Sebastian,
ja, Blackbox trifft es gut. Ich fände das alles halb so schlimm, wenn die ING transparent damit umgegangen wäre. Zumal sie sich ja sogar die Zeit genommen hatten und angerufen haben, um sich wegen der fraglichen Überweisung zu erkundigen. Da wäre es doch fair gewesen, einen Hinweis zu bekommen, finde ich. Oder eben auch gern direkt klar zu kommunizieren, dass gewisse Länder ein rotes Tuch sind.
Aber hilft ja alles nichts, passiert ist passiert…
Herzliche Grüße
Nadine
Trump hat Kuba wieder auf die Liste der Terrorstaaten gesetzt.
Davor war das zehn Jahre nicht der Fall.
Das Argument, man konnte auch aus den USA etwas überweisen, ist damit hinfällig. Und natürlich wird eine Bank keine Überweisungen dulden, wo der Name eines Staates im Verwendungszweck auftaucht, der auf der US-Terrorliste steht.
Da wird auch keine Beschwerde helfen. Die Situation ist selbstverschuldet.
Hallo Thomas,
falls du nicht die Zeit hattest, dir den verlinkten Artikel der Stiftung Warentest durchzulesen, zitiere ich gern den relevanten Abschnitt:
„Es gibt deutsche Banken, die aus Angst vor Sanktionen durch US-Behörden europäischen Zahlungsverkehr auch im Hinblick auf amerikanische Interessen überwachen“, sagt der Rechtsanwalt Dirk Scherp. Womöglich spielte das auch bei der Sperre der „Kuba“-Überweisung eine Rolle. Für diese Vermutung spricht auch der Selbstversuch eines Finanztest-Redakteurs: Seine „Kuba“-Überweisung an eine Bank ohne USA-Bezug blieb unbeanstandet.“
Genau das ist der Punkt: Die Situation ist nicht „selbstverschuldet“, sondern das Ergebnis von undurchsichtigen internen (!) Bankrichtlinien. Als Kundin habe ich weder Einblick in interne Prüfprozesse noch eine Möglichkeit, vorab zu erkennen, welche Wörter im Verwendungszweck plötzlich „problematisch“ sind.
Wenn Banken solche Regeln haben, sollten sie meiner Meinung nach auch offen kommuniziert werden. Unsere neue Bank hat sich zum Beispiel die Zeit genommen, kurz anzurufen und hat auf ihre Zusammenarbeit mit den USA hinzuweisen. Hätte die ING aus meiner Sicht auch tun können. Hat sie aber nicht.
Viele Grüße
Nadine