Mein Coasting to FIRE-Investment-Manifest

Veröffentlicht am Kategorisiert in Persönliches
Foto Nadine aka Mrs. Coasting to FIRE

Zuletzt aktualisiert am 23. März 2024 von Mrs. Coasting to FIRE

Ein Manifest ist laut Wikipedia eine öffentliche Erklärung von Absichten und Zielen, die eine breite Öffentlichkeit erreichen sollen. Im besten Fall verändert es die Welt, so ein Manifest. Ganz so weit wird es bei meinem Coasting to FIRE-Investment-Manifest vielleicht nicht kommen, aber wenn mein Investment-Manifest dazu beiträgt, dass nur eine Person mehr sich an die Börse traut, dann hat es schon sein Ziel erreicht.

In meinem Investment-Manifest findest du meine wichtigsten Überzeugungen zum Thema Finanzen, Altersvorsorge und Langfristiges Investieren an der Börse.

Börse heißt für viele auch heute noch: viel und oft kaufen und verkaufen. Plus auf seinen Bankberater vertrauen, was genau man kaufen sollte. Also falls man sich überhaupt an die Börse traut und sein Geld nicht lieber gleich an eine Versicherungsgesellschaft oder auf ein sicheres Tagesgeld- oder Bausparkonto überweist.

Ich glaube, dass es an der Zeit ist, sich von alten Glaubenssätzen freizumachen und eigene Entscheidungen für sein Geld zu treffen.

Neuigkeiten von Coasting to FIRE direkt in deinen Posteingang? 📫 Abonniere hier meinen Newsletter.

Das Coasting to FIRE-Investment-Manifest: Ich bin der festen Überzeugung, dass….

  1. …jede* sich ein Vermögen aufbauen kann, solange sie einen entsprechenden Zeithorizont und die Bereitschaft mitbringt, Geld beiseite zu legen und an der Börse zu investieren.
  2. …dass frau weder als Minimalistin noch als Frugalistin leben muss, um sich ein Vermögen aufzubauen.
  3. …jede sich das erforderliche Wissen selbst aneignen kann und muss, um selbstständig und unabhängig von Bank- und Versicherungsverkäufern selbstbestimmte Finanzentscheidungen zu treffen.
  4. …insbesondere Frauen sich aktiv mit ihren Finanzen selbst beschäftigen sollten anstatt es ihrem (männlichen) Partner zu überlassen, weil er es (vermeintlich) besser kann.
  5. …ein Mann bzw. eine Ehe keine Altersvorsorge ist.
  6. …jede für die Zeit nach dem aktiven Arbeitsleben (oder auch Rente) privat vorsorgen muss. Es sei denn, frau möchte ihren Lebensabend in Altersarmut verbringen.
  7. …immer noch zu viele glauben, dass man in seiner Hausbank kompetent und unabhängig beraten wird. Dem ist nicht so. Banken und Versicherungen sind Unternehmen, die wirtschaftlich arbeiten müssen, um ihre Kosten zu decken und ihre Mitarbeiter bezahlen können. Die Verkäufer in einer Bank (oder auch von einer Versicherungsgesellschaft) haben handfeste Provisionsziele, die sie erreichen müssen. Außerdem können Verkäufer von Bankprodukten immer nur die Produkte innerhalb ihres eigenen Bankenverbunds vertreiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bankengruppe bei allen Produkten (also zum Beispiel Versicherungen, Bausparen, Depot) das beste Angebot hat, ist relativ gering. Zumal ich die Sinnhaftigkeit von einigen Produkten, die in einer Bank verkauft werden, grundsätzlich in Frage stelle.
  8. ….viel zu viele Menschen glauben, dass eine Lebens- oder Rentenversicherung, ein Bausparvertrag oder ein Tagesgeldkonto als Altersvorsorge die beste Wahl ist. Ich glaube das nicht.
  9. …viel zu viele auch heute noch der Politik vertrauen, dass dort die besten Entscheidungen für das deutsche Rentensystem und die private Altersvorsorge getroffen werden. Ich glaube das nicht. Das Umlageverfahren der Gesetzlichen Rentenversicherung (die Arbeitnehmer von heute zahlen die Renten der heutigen Rentner) müßte dringend reformiert werden. Aber da das noch dauern wird (falls es überhaupt jemals zu einer grundlegenden Reform kommt), kann frau bis dahin nur selbst die Initative ergreifen.
  10. …viel zu wenigen bewusst ist, dass das Rentenniveau in Deutschland aktuell bei 49,4% liegt (Quelle: Deutsche Rentenversicherung, Stand: Juni 2021). Tendenz laut Bundesregierung fallend! Aktuell wird davon ausgegangen, dass das Rentenniveau bis 2035 auf 45,8% sinkt (Quelle: Deutsche Rentenversicherung). Konkret (und stark vereinfacht) heißt das, dass du von deinem Nettogehalt weniger als die Hälfte als Brutto-Rente bekommen wirst. Von diesem Betrag bezahlst du dann auch noch Sozialabgaben wie Beiträge zur Kranken-und Pflegeversicherung bezahlt werden und versteuern musst du deine Rente dann auch noch.
Erklärung zum sinkenden  Rentenniveau von der Deutschen Rentenversicherung
Erklärung von der Deutschen Rentenversicherung zum sinkenden Rentenniveau und Umlageverfahren
  1. …die deutsche Durchschnittsanlegerin ihre Angst vor der Börse verlieren sollte.
  2. …frau zuerst Konsumschulden abbezahlen und einen Notgroschen angespart haben sollte, bevor sie an der Börse investiert.
  3. …das Prinzip „Pay yourself first“ ein wichtiger Baustein ist, Vermögen aufzubauen. „Pay yourself first“ heißt übersetzt „Bezahle dich selbst zuerst“. Bezogen auf das Investieren meine ich damit, dass von jeder eingehenden Zahlung sofort ein Teil investiert werden sollte. Wenn man damit wartet, bis der Monat vorbei ist, kann es sein, dass dann kein Geld zum Investieren mehr übrig ist. Außerdem umgeht man durch vorher festgelegte Investionszeitpunkte jegliche Überlegungen zum Market Timing.
  4. …Market Timing in der Regel nicht funktioniert. Selbst Starinvestoren, die es schaffen, über mehrere Jahrzehnte hinweg konstant zweistellige Renditen an der Börse zu erwirtschaften, treffen selten den Tiefpunkt für einen Kauf. Time in the Market beats Market Timing! (übersetzt: Zeit im Markt schlägt Market Timing)
  1. …frau mit breit gestreuten und kostengünstigen ETF über einen ausreichend langen Zeitraum gute Chancen hat, Geld an der Börse zu verdienen. Mit einem ausreichend langen Zeitraum meine ich 10 Jahre und mehr.
Langzeitcahrt S&P 500 logarithmisch seit 1872
Auf lange Sicht ging es am Aktienmarkt bisher immer nach oben:
Langzeitchart des S&P 500-Index in logarithmischer Darstellung von 1872-2022.
Der S&P 500 enthält die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA.
(Quelle: www.tradingview.com, Stand: 29.11.2022)
  1. …es die perfekte Zeit ist, an der Börse zu investieren, wenn die Kurse dort gerade nach unten purzeln. Im Supermarkt greift man doch bei Sonderangeboten auch gern zu, warum nicht an der Börse?
  2. …wenn frau Lust auf Einzelaktien hat, darf sie dem Drang jederzeit gern nachgeben. Solange sie dann in regelmäßigen Abständen die Performance ihres Aktien-Anteils mit einem geeigneten Referenz-ETF vergleicht. Sollte sie es nach 5 Jahren nicht geschafft haben, mit den Einzelaktien eine bessere Performance als mit einem simplen ETF zu erwirtschaften, sollte frau die Konsequenzen ziehen und das Geld in einen ETF umschichten. Nicht jede ist ein zweiter Warren Buffet.
  3. …die Gesamtrendite eines Depots die einzig richtige Kennzahl zum Messen des eigenen Anlageerfolgs ist. Anhänger der Dividendenstrategie, die nur auf die Dividende oder die Dividendenrendite eines Unternehmens achten und dabei die Kursperformance der Aktie vernachlässigen oder ignorieren, verschenken aus meiner Sicht einen wichtigen Teil, um an der Börse Geld zu verdienen.

Gesamtrendite = Kursperformance + Dividende

  1. …frau ihre Rendite von Anfang an tracken sollte, inbesondere wenn auch in Einzelaktien investiert wird. Woher will frau sonst wissen, wie sich ihr Depot tatsächlich entwickelt hat? Wenn man ausschließlich in breit gestreute ETF investiert, darf man auf diese Extra-Arbeit gern verzichten.
  2. …viel zu wenige die unglaubliche Macht des Zinseszinseffekts verstehen. Das ist äußerst menschlich, da das menschliche Gehirn eher auf lineares Denken ausgelegt ist. Albert Einstein hat den Zinseszinseffekt nicht umsonst als das achte Weltwunder bezeichnet.
  3. …es ok ist, wenn frau in eine eigene Immobilie investiert. Meine Bedingung: die Immobilie ist angemessen groß und in guter (i.S.v. zentraler und nachgefragter) Lage. Im Idealfall ist die Immobilie vermietet und erwirtschaftet Mieteinnahmen. Ich unterstütze auch selbstgenutzte Immobilien als Lifestyle-Entscheidung, solange sie die oben genannten Kriterien erfüllen.
  4. …eine Community mit Gleichgesinnten hilft, auch schwierige Marktphasen zu überstehen und weiter investiert zu bleiben.

Meine persönliche Anlagestrategie im Lauf der Jahre von 2018 bis heute, die auf diesen Prinzipien beruht, kannst du in diesem Artikel nachlesen.

Hast du Fragen oder Anmerkungen zu einem der Punkte? Lass es mich gern in den Kommentaren wissen.

* Üblicherweise wird in der männlichen Form geschrieben, ich nehme daher aus Abwechslungsgründen die weibliche Form. Selbstverständlich gelten die Aussagen für alle Geschlechter.

Lust auf mehr? Dann lies mal das hier ⬇️

2 Kommentare

  1. Ja das stimmt jeder sollte sich das erforderliche Wissen über Finanzen selbst aneignen, doch es ist anders, die meisten wollen davon nichts wissen und verstehen meistens nicht einmal ihre eigene Lohnabrechnung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner