Zuletzt aktualisiert am 2. September 2025 von Nadine von Coasting to FIRE
Im Juni habe ich zu einer Blogparade aufgerufen und andere Blogger:innen gebeten, mir ihre Geschichten aufzuschreiben, wie sie an die Börse gegangen sind und ihren ersten ETF gekauft haben. Man könnte auch sagen: wie sie den Schritt vom ETF-Anfänger:in zur Investor:in gemeistert haben. Was mich besonders freut: Sechs Einreichungen kommen von Frauen.
Nun ist es Zeit, diese spannenden Geschichten in einem separaten Blogartikel zu verewigen und dir als Leser einen Überblick über die verschiedenen Geschichten zu geben. Entstanden ist eine tolle Sammlung, die zeigt, dass viele mit Vorurteilen gegenüber der Börse zu kämpfen hatten. Und die Geschichten zeigen zum Beispiel auch, dass man auch mit 60 noch an der Börse starten kann.
Und Sparpläne sind bei meinen Blogparaden-Teilnehmer:innen auch hoch im Kurs, was mich als überzeugte Sparplan-Verfechterin besonders freut. Einfach weil sie ein wunderbarer Weg sind, über die Zeit ein Vermögen aufzubauen, wenn man bei null und ohne großes Vermögen startet.
Ich selbst habe meinen ersten ETF-Kauf übrigens hier dokumentiert.
Aber nun wünsche ich dir viel Spass beim Eintauchen in diese 9 spannenden Erfahrungsberichte über den Weg an die Börse, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

1) Anke Cras: „Früher dachte ich, man müsse sich extrem gut auskennen, um an der Börse mitzumischen – oder einen Haufen Geld haben. Beides stimmt so nicht.“
Anke Cras hatte einen holprigen Start an die Börse: Sie und ihre Familie hatten unter anderem schlechte Erfahrungen mit der Börse gemacht. Ist auch verständlich, dass man skeptisch ist, wenn man Geld mit der Telekom-Aktie verloren hat, so wie es in Anke’s Familie passiert ist.
Zu ihrem ersten Börseninvestment kam sie über einen Freund, der einen (aktiv gemanagten) Investmentfonds empfahl. Und Anke musste irgendwann an das Geld ran, zu einem ungünstigen Zeitpunkt, als die Kurse gerade im Keller waren.
Also musste sie ihr Investment mit Verlust verkaufen, und hatte danach erstmal keine Lust mehr, Geld an die Börse zu bringen.
Ihr Bruder bringt das Thema Börse zurück in die Gespräche, der investiert allerdings bevorzugt in Einzelaktien. Und rät Anke von Fonds ab. Als ein Bausparvertrag ausgezahlt wird, sucht Anke unabhängig von ihrem Bruder nach Möglichkeiten, das Geld sinnvoll anzulegen und stößt bei der Suche auf meine Webseite und meinen Coasting to FIRE-Blog.
Und nicht nur das, Anke bucht sich im Frühjahr 2025 in den Crashkurs ETF ein und lernt dort, wie entspanntes Investieren auch mit wenig Zeit und ohne Vorwissen geht. Auch wenn sie sich durch den Crashkurs gut vorbereitet fühlte, war der erste ETF-Kauf dann doch irgendwie komisch, „zwischen Nervosität und Aufbruchstimmung“ und „fühlte sich wie ein Sprung ins kalte Wasser an“, um Anke zu zitieren.
„Der Crashkurs ETF hat mich an die Hand genommen und mich in die Welt der ETF eingeführt. Von den Grundlagen bis hin zur Kaufentscheidung hat Nadine toll alle relevanten Details in Videos erklärt. Nach dem Crashkurs war ich mir sicher, dass und in welchen ETF ich investieren will. Und in der letzten Woche habe ich das auch in die Tat umgesetzt. Die Community war toll und inspirierend. Ich kann den Kurs vorbehaltlos weiterempfehlen. Nadine versucht wirklich alle aufkommenden Fragen entweder direkt im Chat oder in den Live-Calls zu beantworten. Ein toller Kurs für Einsteiger, aber auch für Menschen, die schon Erfahrungen mit Aktien haben.“
Erfahrungsbericht von Anke nach Absolvieren des Crashkurses ETF
Anke reflektiert anschließend, was sie gelernt hat und ich persönlich finde diesen Part am spannendsten und fasse dir hier ihre persönlichen drei Lieblings-Erkenntnisse zusammen:
- „Ich investiere nicht jeden Tag Zeit in meine Geldanlagen. Ich schaue ab und zu rein, lasse aber vieles einfach laufen. Und das ist auch okay so. Mein Vertrauen in ETFs ist gewachsen, genau wie mein Wissen.“
- „Früher dachte ich, man müsse sich extrem gut auskennen, um an der Börse mitzumischen – oder einen Haufen Geld haben. Beides stimmt so nicht. Ja, es braucht eine gewisse Grundkenntnis und die Bereitschaft, sich ein bisschen hereinzudenken. Aber man muss nicht zur Finanzexpertin werden (…)“.
- „Manchmal ärgere ich mich, dass ich nicht schon früher investiert habe. Denn die langfristige Tendenz geht nach oben – und so vermehrt sich der Wert des Geldes. Und hinter dieser Wertvermehrung steht ein echter, sachlicher Wert: Mit einer Aktie erwirbt man einen Teil einer Firma.“
Hier findest du Anke´s kompletten Blogartikel.
2) Uwe aka Rentnerfreak: „Kaufe und warte. So mache ich das jetzt.“
Uwe bloggt unter dem Synonym Rentnerfreak, man kann dem also entnehmen, dass er nicht mehr ganz blutjung ist.
Auch bei ihm gab es eine familiäre Börsenhistorie, in dem Fall hat der Opa das negative Bild der Börse geprägt: „“An der Börse … lauter Banditen…alles Verbrecher” pflegte der Opa zu sagen.
Uwe fand den Weg zur Börse dann erst mit Anfang 60.
Rein statistisch gesehen hat Uwe als Mann mit 60 jungen Jahren aber noch mehr als 20 Jahre zu leben (Quelle: Statista, Stand 21.08.2025). Es lohnt sich also durchaus auch noch mit einer 6 vorne, den Sprung an die Börse zu wagen…
Also fing er mittels Blogartikeln und YouTube-Videos seine Recherche an und sprach sogar persönlich bei dem ETF-Vergleichsportal justETF vor, dessen Zentrale bei ihm um die Ecke liegt. Die waren allerdings weniger begeistert und verwiesen auf ihre Internetpräsenz.
Und dann hat er einfach mal losgelegt. Und seinen ersten ETF gekauft, „einfach frei Schnauze aus dem Bauch heraus“.
Von Börsengrundlagen wie Diversifikation, Rendite-Risiko-Dreieck und Börsenpsychologie hatte er zu dem Zeitpunkt noch nichts gehört. Und wurde dann beim ersten Kurssturz nervös.
Und hat auf den Verkaufen-Button gedrückt.
Aber Uwe hat nicht aufgegeben, er hat weiter recherchiert. Und ist dann unter anderem auf meinen Blog gestoßen. Im Fall von Uwe weiß ich, dass er auch an meinem Crashkurs ETF teilgenommen hat.
„Persönlich vorsorgen und investieren, ist die neue Bürgerpflicht. Der einfachste Weg für dich sind ETF. Diese Lösung passt für jeden Geldbeutel. Das geballte ETF – Wissen findest du im Crashkurs ETF von Nadine. Du wirst mit ihrer Hilfe vom Nullchecker zum ETF – Profi für deine persönlichen Ansprüche. Mit dem neuen Wissen kannst du in eine Zukunft ohne finanzielle Sorgenfalten blicken. Dank Nadine.“
Erfahrungsbericht von Uwe nach nach Absolvieren des Crashkurses ETF
Und er hat dann doch noch seinen persönlichen ETF-Weg gefunden: Kaufen mittels Sparplan und dann warten.
Hier findet du den kompletten Blogartikel von Uwe aka Rentnerfreak.
3) Miriam: „Frauen müssen viel mehr über Geld sprechen.“
Miriam hat zwar keinen eigenen Blog, aber sie hat mir einen Kommentar unter meinem Aufruf zur Blogparade hinterlassen.
Sie investiert und tradet an amerikanischen Börsen, allerdings nicht in ETF, sondern in Aktien. Sie hat vor ihrem ersten Echtgeld-Kauf 6 Monate lang Käufe simuliert, heute ist das ihr „neues Normalnull“.
Miriam betont auch, wie wichtig es ist, dass Frauen viel mehr über Geld sprechen sollen, auch über konkrete Geldbeträge. Denn Geld bedeutet Freiheit.
Fun fact: Ich (Nadine) habe sogar einen ganzen Blogartikel darüber geschrieben, warum wir dringend anfangen sollten, über Geld zu reden.
Oder um es mit Miriams Worten zu sagen: „Love it!“.
4) Marcel: „Ein ETF reicht!“
Marcel hat ebenfalls keinen eigenen Blog und mir ebenfalls einen Kommentar unter meinem Blogparaden-Aufruf hinterlassen.
Für Marcel war die Börse lange kein Thema, aber irgendwann vor 1,5 Jahren trafen wir uns persönlich und er sprach mich auf das Thema Börse an. Ich (Nadine) kann mich gar nicht mehr an die Details des Gesprächs erinnern (nur, wie es anfing), aber bei Marcel hat es etwas bewegt: „…eines der wenigen Gespräche, die mich nachhaltig und langfristig prägten und künftig prägen werden.“
Also entschloss sich Marcel, mit mir im Rahmen meines 1:1-Mentorings zusammenzuarbeiten. Er hat dort u.a. seinen ersten eigenen ETF für sich ausgesucht, nachdem er eine kleine Auswahl von mir (Nadine) bekommen hatte.
„Insgeheim glaube ich ja: Nadine wollte, dass ich mich mit ihrer Auswahl auseinandersetze, um genau den ETF nach meinen Wünschen zu finden.“
Stimmt, Marcel, genau das wollte ich. Es ist nämlich dein Geld, und nicht meins.
Marcel hat eine einmalige Startinvestition von 500€ gemacht und lässt seitdem einen Sparplan durchlaufen. Und so fühlte sich der erste ETF-Kauf für Marcel an: „Rückblickend kann man schon sagen, ich hatte mit reichlich Puls und leicht nassen Händen am Smartphone gesessen und mit voller Euphorie auf den Button ‚Kaufen‘ geklickt. Von dort an war ich Investor :-D, innerlich völlig stolz auf mich selbst. 😀“
Zurecht, Marcel, du kannst stolz auf dich sein. Das kann jeder, der sich an die Börse traut.
Bis heute hat Marcel diesen ersten ETF im Depot und der macht dort genau was er soll. Und was besonders erfreulich ist, er tut auch genau das, worauf ich (Nadine) Marcel in unserem 1:1-Mentoring vorbereitet hatte. Unter anderem hatten wir darüber gesprochen, dass es nicht die Frage ist, ob ein Börsencrash kommt, sondern wann.
Und hat Marcel Angst vor einem Crash oder einer Korrektur an der Börse? Ich zitiere: „Nicht die Spur :-P!“
Marcel hat uns auch gleich noch ein paar Ratschläge aus seiner bisherigen Börsen-Erfahrung hinterlassen:
- Bloß keine Nachrichten der Börse und der Wirtschaft verfolgen!
- 1 ETF reicht (je nach Inhalt)
- Sparplan durchlaufen lassen, nach Möglichkeit 1 × pro Jahr erhöhen
- Einzelaktien erfordern viel Zeit und Pflege
- Dividenden zu generieren, ist verschenktes Kapital (Anmerkung Nadine: aus persönlichen Gesprächen mit Marcel weiß ich, dass er sich hier auf die Dividenden-Strategie bezieht)
5) Vanessa aka Queen All: „Der Einstieg über einen ETF hatte auch den Vorteil, dass ich meine eigenen Ängste und Vorbehalte ganz behutsam schrittweise abbauen konnte.“
Die liebe Vanessa aka Queen All hatte auch schon an meiner ersten Blogparade teilgenommen (hier hat sie darüber geschrieben, was sie mit 1 Million Euro machen würde), deswegen freue ich mich umso mehr, dass sie auch diesmal wieder mit von der Partie ist bei meiner diesjährigen Blogparade.
Vanessa kommt – wie so viele – aus einer Familie, in der nicht viel über Geld gesprochen wurde. Und auch oft zu wenig davon da war am Ende des Monats. Und irgendwie hatten sich dann auch Gedanken wie „Aktien sind böse und der drohende Totalverlust ist quasi in Stein gemeißelt.“ und „Gewinne machen nur die anderen.“ eingeschlichen.
Zumindest hatte sie aber eine aus meiner Sicht sehr wichtige Regel von zu Hause mitbekommen: Man sollte nur das Geld ausgeben, was man wirklich hat.
Und als sie irgendwann eigenes Geld verdiente und davon sogar soviel, dass am Monatsende auch noch etwas übrig bliebt, sammelte sich über die Zeit ein kleines finanzielles Polster an. Schließlich realisierte Queen All mit Ende 30, dass die Inflation keine Gnade kennt, auch nicht beim Notgroschen. Trotzdem nahm sie sich erstmal die Zeit, das Thema Aktien und Börse gründlich zu durchdringen und hat haufenweise Blogs und Bücher verschlungen.
Und irgendwann war es dann soweit: Das Depot war eröffnet, der Einfachheit halber erstmal bei der Hausbank. Empfehle ich (Nadine) meinen Kund:innen auch gern, um es für den Anfang einfach zu halten. Und dazu kam dann auch ihr erster ETF-Sparplan, in Vanessa´s Fall auf den MSCI World-Index, der im wesentlichen auch bis heute durchläuft.
Für Vanessa war der Einstieg an der Börse via ETF perfekt, um ihre Ängste und Vorbehalte schrittweise abzubauen. Was vielleicht, wie sie selbst sagt, anders aussehen würde, wenn sie direkt zum Start in Einzelaktien investiert hätte, höheres Verlustrisiko inklusive.
Was ich besonders spannend finde: nachdem Vanessa ihren Börseneinstieg erfolgreich gemeistert hatte, hat sie letztendlich auch ihren skeptischen Ehemann von den Vorteilen der Börse und einer üppiger ausfallenden Altersvorsorge überzeugen können.
Inzwischen investiert Queen All nicht mehr nur in ETF, sondern auch in Einzelaktien, wobei sie auch hier auf eine breite Streuung und somit auf Risikoreduzierung achtet.
Als Abschluss möchte ich Queen All auch noch direkt zu Wort kommen lassen: „Ich habe es bis heute nicht bereut, den Sprung an die Börse gewagt zu haben. Natürlich läuft es nicht immer geradlinig nach oben und ich habe auch schon Verluste hinnehmen müssen. Langfristig überwiegen die Gewinne aber deutlich und für mich ist ein ETF-Sparplan eine der besten Möglichkeit, mir unabhängig und selbstbestimmt ein kleines Vermögen aufzubauen.“
Hier findest du den kompletten Blogartikel von Vanessa aka Queen All.
6) Sebastian aka PortfolioProfi: „Machen Sie Ihre Hausaufgaben und erkennen Sie die segensreiche Wirkung von globaler Diversifikation, niedrigen Kosten und einem langen Atem.“
Wenn ich das richtig überblicke ist Sebastian aka Portfolio Profi am längsten von allen Blogparadenteilnehmer:innen in ETF investiert, nämlich seit 2011!
Sein Debut an der Börse hatte Sebastian schon ein paar Jahre früher, nachdem er im Jahr 2007 das Buch „Rule Number 1“ (= „Regel Nummer 1“) von Phil Town in einem Buchladen erstanden hatte. Das widmet sich der Auswahl von Einzelaktien und verspricht 15% Rendite. Pro Jahr. Man sollte dabei allerdings kein Geld verlieren, das ist Regel Nummer 1, sagt Phil Town. Sagt übrigens auch Warren Buffet, von dem Phil Town sein Regelwerk abgeleitet hat.
Soweit zur Theorie.
Wie Sebastian dann auch bald in der Praxis feststellen musste, führte die oberste Regel „Verliere kein Geld!“ zuverlässig dazu, dass er potenzielle Gewinne verpasste und kleine Verluste sofort realisierte. Frustriert warf er erstmal das Börsen-Handtuch.
Ein paar Jahre später erwischte ihn ein Lockangebot von Onvista mitten ins Zocker-Herz: Nur um einen Goldbarren zu bekommen, fing Sebastian wieder mit Aktien an.
Allerdings war sein Depot zu dem Zeitpunkt alles andere als breit gestreut: „Der Kauf von Xetra-Gold war damit Formsache. Doch ein Depot nur mit einem Autohersteller und Goldklumpen schrie geradezu nach dem Wort Klumpenrisiko. Es musste also noch etwas Breites her. Und was kauft der deutsche Anleger, wenn er an „breit gestreut“ denkt? Richtig, den DAX.„
Allerdings blieb Sebastians Depot nicht lange in dieser Zusammensetzung: „Der ETF flog, zusammen mit VW und dem Gold-Papier, nach kurzer Zeit wieder aus dem Depot. Warum? Weil die Gier nach dem Goldbarren befriedigt war und die kurzfristige Hektik eines Anfängers über die langfristige Vernunft siegte.“
Zum Abschluss seines kurzweiligen Artikels zieht der Portfolio Profi noch sein persönliches Fazit: „Setzen Sie sich hin, machen Sie Ihre Hausaufgaben und erkennen Sie die segensreiche Wirkung von globaler Diversifikation, niedrigen Kosten und einem langen Atem. Kaufen Sie einen ETF auf den MSCI World Index oder den FTSE All-World Index, legen Sie die Füße hoch und widmen Sie Ihre kostbare Zeit den Dingen, die wirklich zählen.“
Ich hätte es nicht besser sagen können.
Hier findest du den kompletten Blogartikel von Sebastian aka Portfolio Profi.
7) Anne Hausmann: „Auf einmal habe ich ungewöhnliche Gespräche mit Freunden über Strategien, Rendite und KGVs geführt.“
Anne hat ihren ersten ETF im Jahr 2016 gekauft, einen ETF auf den DAX, den sie bis heute (also 9 Jahre später) immernoch im Depot hat.
Sie hat den Weg zu ETF über eine Broschüre der Verbraucherzentrale und das Buch „Börse für Dummies“ gefunden, nachdem sie Tagesgeldkonto und Festgeld für sich ausgeschlossen hatte.
Eigentlich wollte sie sich damit nur wappnen, um bei der Anlageberatung (aka Verkaufsgespräch – Anmerkung Nadine) besser mitreden zu können.
Aber sie hat sich dann doch umentschieden: „Ich habe… gedacht, wenn ich so viele Informationen gesammelt habe, dann kann ich das doch auch ganz mutig selbst probieren. Mehr als schief gehen kann es ja nicht!“
Der erste ETF war gekauft und dann kam bei Anne nach ein paar Wochen an der Börse die Lust auf Einzelaktien auf. Erst lief´s ganz gut mit einer Energiefirma in den USA, aber nach den zweiten massiven Verlusten bei dieser Firma folgte der Absturz des Aktienkurses. Auch mit der Aktie einer Staubsaugeroboter-Firma versuchte sie ihr Investment-Glück.
Aber wer in Einzelaktien investiert und es richtig machen will, sollte sich intensiv mit „seinen“ Unternehmen beschäftigen. Denn normalerweise hängen Aktienkurs und Geschäftsentwicklung zusammen. Das hat dann auch Anne realisiert: „Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf das intensive Recherchieren und bin zu einem großen Anteil wieder auf ETFs umgestiegen.“ Heute hat Anne eine Kombination aus mehreren ETF plus ein paar Einzelaktien, also eine Core-Satellite-Strategie, wie wir sie auch im Hause Coasting to FIRE praktizieren.
So hat Anne „ihre“ ETF gefunden: „Dabei habe ich mich an Empfehlungen von dem Blog „Finanzfluss“ orientiert, nicht zu 100%, aber das meiste passte auch mit meinen eigenen Wünschen gut zusammen.“
Anne berichtet außerdem noch, wie sich der Fokus verändert, wenn man selbst investiert: „Auf einmal habe ich ungewöhnliche Gespräche mit Freunden über Strategien, Rendite und KGVs geführt. Es war super interessant zu sehen wer welche Aktien oder ETFs hat und leider auch wer sich etwas hat aufschwatzen lassen.“
Besonders freut mich, dass Anne am Ende durch das Teilen ihrer persönlichen Erfahrungen und das Reden über Geld und über das Investieren auch ihr Umfeld für die Börse begeistern konnte: „Meine Familie hat sich auch von meiner Begeisterung anstecken lassen. Natürlich hat jeder selbst geschaut was am besten passt, ich bin ja kein Berater oder Experte. Ich freue mich, dass ich die Hürde für eine Investition etwas verringert habe.“
Hier findest du Anne´s kompletten Blogartikel.
8) Alexia aka Akademiker-Fibel: „Ich checke mein Depot 1x im Monat, mache 1x im Jahr Rebalancing, und vertraue dem Prozess.“
Alexia von Akademiker-Fibel kann sich sogar noch ganz genau an ihre Begegnung mit ETFs erinnern: es war ein Dienstag abend, zur Tagesschau-Zeit. Und dieses Gefühl der Überforderung gepaart mit dem Gefühl, zu spät dran zu sein mit dem Investieren. Und auch die Angst, bis 67 arbeiten zu müssen. Denn Alexia strebt (wie ich) die finanzielle Freiheit an.
Bevor sie allerdings ihr erstes Investment gemacht hat, hat sie recherchiert. Und zwar mehr als gründlich: „Bevor ich in meinen ersten ETF investiert habe, habe ich gefühlt jeden Blog, jede Instagram-Kachel und jede Podcast-Folge zum Thema ETF durchgesuchtet. Ich war die typische Akademikerin: Ich dachte, je mehr Wissen, desto sicherer die Entscheidung.“
Am Ende fiel die Entscheidung auf einen der Klassiker-ETF, nämlich den MSCI World. 50€ pro Monat via Sparplan, in die thesaurierende Variante. Trotzdem waren da immernoch Ängste wie: „Was, wenn die Kurse morgen einbrechen? Was, wenn ich doch hätte warten sollen?“
Trotz der ganzen Recherche blieben am Ende Praxisfragen wie „Ich bin zum ersten Mal in mein Depot gegangen, wusste nicht, wo ich klicken sollte. Freistellungsauftrag? Sparplan? ETF auswählen?“
Aber Alexia hat sich durchgewurtschtelt. Und am Ende auf den Kaufen-Button geklickt. Und so hat sich der Moment des ersten Kaufs für sie angefühlt: „Nachdem ich auf „Kaufen“ geklickt hatte, fühlte ich mich für einen kurzen Moment wie ein Investment-Profi – und im nächsten wie eine völlige Anfängerin.“
Aber sie hatte den Anfang gemacht, sie hat ihr erstes Investment getätigt. Die Reaktion ihres Umfelds war gemischt: „Meine Familie konnte mit Aktien & Börse nichts anfangen, meine Freundinnen fanden’s spannend, aber „zu kompliziert“.
Heute investiert Alexia nach der Core-Satellite-Strategie mit einer Mischung aus breit gestreuten ETF als Core (die Basis) und Themen-ETF und Einzelaktien als Satellit und arbeitet zielstrebig auf ihre persönliche finanzielle Freiheit hin.
Am Ende ihres Artikels gibt Alexia noch ein paar wertvolle Hinweise:
- Der erste ETF ist kein kleiner Schritt – sondern dein finanzielles Fundament.
- Wissen ist Sicherheit. Aber Investieren bringt Erfahrung.
- Du brauchst keine 100.000 €, um anzufangen.
- Ruhe entsteht durch Strategie – nicht durch ständiges Rebalancing.
- Passives Einkommen beginnt nicht mit großen Summen – sondern mit dem ersten Cent.
- Nicht jeden Tag reinschauen ist eine Superkraft. (gemeint ist das Depot – Anmerkung Nadine)
- Finanzielle Freiheit ist kein Traum – sondern ein Rechenbeispiel.
- Die ETF-Welt ist laut – aber simpel.
- „Das ist zu kompliziert“ war mein größter Selbstbetrug.
- Investieren verändert nicht nur dein Konto – sondern dein Denken.
Hier kommst du zum Blogartikel von Alexia aka Akademiker-Fibel. Und hier habe ich Alexia für meinen Blog interviewt.
9) Manja von Mamastisch: „Todesmutig diversifizierte ich mein Depot. Ein bisschen Pharma, ein bisschen Wasserstoff, ein bisschen ganz viel Tech.“
Wer den Blog von Mamastisch noch nicht kennt und trockenen Humor mag: Ich kann Manja´s Blog nur wärmstens empfehlen!
Auch sie berichtet in ihrem schon etwas älteren Artikel sehr humorvoll von ihren ersten Schritten an der Börse. Diese waren allerdings direkt in Einzelaktien. Und endeten in Verlusten.
Leider sind solche Erfahrungen nicht ungewöhnlich, wenn man „einfach mal so“ ein paar Aktien kauft, nur weil man sie kennt. Bekanntheit ist nämlich kein Garant für Rendite, wie man im Artikel von Manja auch gut nachlesen kann.
Entsprechend ist dann auch ihr Fazit: „Wenn ihr den Drang verspüren solltet, euer Erspartes in Aktien zu investieren, überlegt zweimal, ob ihr nicht lieber einen Klöppelkurs machen möchtet. Oder ein Wurmkompostierung-Webinar.“
Hier kommst du zum kompletten Blogartikel von Manja aka Mamastisch.
Mein Fazit
Ich (Nadine) für meinen Teil empfehle – vermutlich wenig überraschend – Börsen-Einsteiger:innen eher gestreute Aktien-ETF als eine Investition in Einzelaktien. Wie man an dem Beispiel von Manja und Sebastian sieht, kann das schnell nach hinten losgehen, wenn man sich nicht ausführlich genug mit den Unternehmen beschäftigt, die man sich ins Depot legt.
Wer später Lust hat, tiefer in die Welt des Investierens einzusteigen und sich wirklich mit dem Geschäftsmodell – und noch wichtiger den Geschäftszahlen eines Unternehmens – zu beschäftigen, der darf dann später auch gern Einzelaktien dazukaufen (nennt sich Core-Satellite-Strategie).
Und gut wäre auch, wenn man sich von Hypes wie zum Beispiel Wassserstoff fern hält. Solche Hypes führen nämlich oft zu herben Kursverlusten, genauso wie Manja vom Mamastisch es leider erlebt hat.
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