Jahresrückblick 2022: Blick ins Coasting to FIRE-Depot

Veröffentlicht am Kategorisiert in Depot-Updates
Aufteilung des Coasting to FIRE-Depots per 31.12.2022

Zuletzt aktualisiert am 23. März 2024 von Mrs. Coasting to FIRE

Das Börsenjahr 2022 ist endlich überstanden, und es war kein schönes Jahr. Bis auf wenige Ausnahmen viel rot im Depot und Kursverluste auf breiter Flur, so dass bestimmt der ein oder andere Anleger die Nerven verloren und mit Verlust verkauft hat. Ich habe entsprechend meiner langfristig ausgerichteten Anlagestrategie jeden Monat via Sparplan unser Coasting to FIRE-Depot weiter fleissig gespart. Heute gebe ich dir einen Einblick, wie sich die Börse in 2022 allgemein entwickelt hat, wo unser Coasting to FIRE-Familiendepot am 31.12.2022 stand und wie es für uns in 2023 weitergehen wird.

Dieser Artikel ist Teil 3 meiner Jahresrückblicks-Serie 2022:

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Das Börsenjahr 2022 in Zahlen

Nachdem die Börse jahrelang nur eine Richtung kannte, kam in 2022 alles anders. Putin marschierte in die Ukraine ein, Lieferketten sind weltweit immer noch gestört, u.a. wegen strikten COVID-Massnahmen in China, die Inflation stieg teils auf zweistellige Zahlen, Rezessionsängste kamen auf. Und wenn die Börse eins nicht mag, dann ist es Unsicherheit.

In 2022 gab es zum Beispiel Unsicherheiten darüber, wie schlimm die Rezession ausfallen könnte. Wie stark die Notenbanken die Inflation bekämpfen werden und als Gegenmassnahme die Zinsen erhöhen. Ob der Krieg in der Ukraine auch auf andere Länder übergreifen wird. Wie lange China noch an seiner Null-Toleranz-Politik in Sachen COVID festhalten und damit weitere Störungen der weltweiten Lieferketten verursachen wird.

Auch wenn das alles hochdramatisch klingt, an der Börse ist das alles nicht neu. Irgendwas gibt es immer, was man nicht weiß.

Die gute Nachricht ist: wer als Langfristanleger agiert (für mich mindestens 5 Jahre Anlagehorizont, besser 10 Jahre), dem kann das alles weitgehend egal sein. Weil: langfristig gesehen steigt die Börse, trotz den ganzen Widrigkeiten und Unsicherheiten.

Trotzdem möchte ich einen kurzen Rückblick auf 2022 geben. Ich werde das anhand von ETF machen, die als Fondswährung Euro haben (so werden Währungsschwankungen mit dem Dollar und anderen Währungen ausgeschaltet). Außerdem sind alle ETF thesaurierend, das heißt, die Ausschüttungen der Unternehmen sind ebenfalls enthalten.

MSCI World

Fangen wir an mit einem weltweiten Index auf den MSCI World. Er repräsentiert die Entwicklung von rund 1.700 mittleren und großen Unternehmen in den Industrieländern. Die größten Positionen im MSCI World sind aktuell Apple, Microsoft und Amazon.

Chart und Performance des Amundi MSCI World ETF
Quelle: Onvista, Stand: 31.12.2022

Wie man auf dem linken Bild gut erkennen kann, war es beim MSCI World ein stetes Auf und Ab in 2022. Am Ende hat der ETF das Jahr mit -13,69% abgeschlossen.

Was man auf dem rechten Bild ebenfalls gut erkennen kann: Wäre man die letzten 3 Jahre in diesen ETF investiert gewesen, dann wäre man trotz Minus in 2022 mit seinem Investment mit etwas mehr als 20% immer noch deutlich im Plus.

S&P 500

Der S&P 500 repräsentiert die 500 größten Unternehmen der USA. Auch hier sind die größten Positionen Weltmarken wie Apple, Microsoft und Amazon, allerdings in größerer Gewichtung als im MSCI World.

Auch der S&P 500 hatte in 2022 ein schlechtes Jahr und hat mit -14,07% etwas stärker verloren als der weltweit orientierte MSCI World (-13,69%).

Chartbild und langfristige Performance eines ETF auf den S&P 500
Quelle: Onvista, Stand: 31.12.2022

Im rechten Bild erkennt man: auch hier wäre man bei einem Anlagezeitraum von 3 Jahren mit knapp 30% auch immer noch gut im Plus mit diesem ETF.

Zusätzlich interessant: über die letzen 3 Jahre hätte man mit einem ETF auf den S&P 500 deutlich mehr Rendite machen können als mit einem ETF auf den MSCI World: +29,56% vs. +20,44%. Das sind immerhin 9,12% mehr.

Nasdaq 100

Ich für meinen Teil habe einen Hang zu Technologie- und Growth-Aktien (hier kannst du meine Anlagestrategie nachlesen). Unter anderem deswegen habe ich einen ETF auf den Nasdaq 100-Index im Depot, daher schauen wir uns auch hier einen passenden ETF an.

Wie der Name schon sagt, enthält dieser Index 100 Werte mit einem Fokus auf Technologie (aber nicht nur, u.a. ist auch Kaffeehersteller Starbucks oder die Sportklamottenmarke Lululemon im Nasdaq 100), die an der amerikanischen Börse Nasdaq gelistet sind.

Chart und Performance eines ETF auf den Nasdaq 100
Quelle: Onvista, Stand: 31.12.2022

Unsichere Zeiten wie in 2022 sind für Technologieunternehmen, die oft mit einem größeren Risiko einhergehen, eher ungünstig. Konsequenterweise ist der ETF auf den Nasdaq 100 in 2022 mit fast -30% auch mehr als doppelt so viel gefallen wie der MSCI World.

Was man gut auf dem rechten Bild sehen kann: wer bereits seit 3 Jahren in diesen ETF investiert gewesen wäre, hätte mit diesem ETF mehr Rendite als mit einem MSCI World-ETF erwirtschaften können (knapp 32% mit dem Nasdaq 100 vs. 20% mit dem MSCI World).

So ist das an der Börse: Wer mehr Rendite will, muss auch mehr Risiko eingehen und zwischenzeitlich stärkere Kursausschläge hinnehmen, insbesondere wenn die Börse gerade nach unten abrauscht.

DAX

Für mich und unsere Investments hat der Dax als Index keine Bedeutung. Trotzdem ist es der in Deutschland bekannteste Index, den man auch regelmäßig in den Nachrichten findet, daher führe ich ihn hier gern der Vollständigkeit halber auf. Der DAX enthält die 40 größten Unternehmen Deutschlands, zum Beispiel Adidas, Airbus und die Allianz, um nur einige zu nennen.

Man sollte sich aber bewusst sein, dass die Musik an der Börse in den USA spielt. So sind in den ETF auf den MSCI World, die in den meisten Fällen die Länderverteilung anhand der Marktkapitalisierung steuern, aktuell mehr als 60% Unternehmen aus den USA, deutsche Unternehmen repräsentieren gerade mal etwas über 2% eines World-ETF.

Jahreschart 2022 eines DAX-ETF plus Performance über verschiedene Jahre/ Zeiträume
Quelle: Onvista, Stand: 31.12.2022

Wie man gut sehen kann, lag der DAX ETF in 2022 von der Performance her in etwa gleichauf mit einem MSCI World: -12,81% für den DAX vs. -13,69% für den MSCI World.

Interessant wird es, wenn man sich längere Zeiträume anschaut: hier kann man deutlich sehen, dass man mit einem ETF auf den MSCI World eine deutlich bessere Performance eingefahren hätte über die letzen 3, 5 oder 10 Jahre. Über die letzen 3 Jahre hätte man mit einem ETF auf den MSCI World knapp über 20% gemacht, beim DAX waren es nur etwas über 3%.

Bitcoin

Der Vollständigkeit halber sei als größte Kryptowährung der Welt auch noch Bitcoin erwähnt. Auch hier gab es in 2022 empfindliche Verluste: mehr als -64% hat der Bitcoin im letzten Jahr verloren.

Chartbild und langfristiger Performance Bitcoin
Quelle: Onvista, Stand: 31.12.2022

Coasting to FIRE-Depot am 31.12.2022

Wie ich in meiner Anlagestrategie festgelegt habe, besteht mein Depot aus einem Kern (englisch: Core) und einem Satelliten. Die angestrebte Gewichtung ist 70% für den Core-Anteil und 30% Satellit-Anteil.

Per 31.12.2022 habe ich die angestrebte Gewichtung noch nicht ganz erreicht, aber mit den nächsten 2 oder 3 monatlichen Sparraten sollte das der Fall sein.

Aufteilung des Coasting to FIRE-Depots auf den Core- und Satellit-Anteil, Stand: 31.12.2022
Quelle: Screenshot aus meinem persönlichen Rentablo-Account: ETF = dunkelblau = CORE-Anteil, Aktien = hellblau = Satellit-Anteil (Stand: 31.12.2022)

In unseren Depots findet sich auch noch eine kleine Position Bitcoin, die in den folgenden Aufstellungen jedoch nicht berücksichtigt sind. Der einfache Grund: ich tracke mein Depot mit dem Performance-Tool von Rentablo und in der kostenlosen Version kann ich dort keine Kryptowährungen hinterlegen.

Warum ich keine Echtgeldbeträge auf diesem Blog teile

Ich teile bewußt keine Echtgeldbeträge hier auf diesem Blog. Warum? Weil wir in Deutschland eine Impressums-Pflicht haben und ich daher nicht komplett anonym bleiben kann.

Unabhängig von der Impressumspflicht habe ich für mich entschieden, dass ich die genauen Echtgeldzahlen nicht frei verfügbar im Internet teilen möchte. Die genauen Zahlen gebe ich nur sehr engen Freunden im richtigen Kontext preis, von daher kennen nur ganz wenige außerhalb der Coasting to FIRE-Familie die genaue Höhe unseres Depots.

Was ich gern teile, sind Prozentzahlen: Wie setzt sich mein Depot prozentual zusammen? Welche Position ist wie hoch im Coasting to FIRE-Depot gewichtet? So kannst du auch ohne Beträge sehen, was wir im Depot haben und die Entwicklung nachvollziehen.

Zusammensetzung des CORE-Anteils

Der CORE-Anteil betrug am Jahresende 2022 64,5% vom Gesamtdepot. Es finden sich hier mehrere ETF, hauptsächlich von Vanguard, aber mitunter auch von iShares.

Die verschiedenen Fondsgesellschaften haben dabei historische Gründe: es hatten einfach nicht alle Broker (es waren zeitweise 4 verschiedene Depotbanken) zu allen Zeitpunkten Vanguard-ETF im Sparplan-Angebot.

Außerdem haben wir auch noch einen ETF für einen bestimmten Sparzweck und haben dieses Geld bewusst in einen separaten ETF gepackt. So ist dieses Geld sauber von den anderen ETF zu getrennt. Das ist als einer der wenigen in unserem Depot ein thesaurierender ETF, sonst bevorzuge ich ausschüttende ETF.

Per 31.12.2022 teilt sich der Core-ETF-Anteil wie folgt auf (alle Prozentzahlen beziehen sich auf das Gesamtdepot):

  • 28,6% für ETF auf weltweite Industrieländer (konkret haben wir den Vanguard Developed World, der nahezu identisch mit dem MSCI World ist)
  • 27,5% für ETF auf den S&P 500 (hier haben wir eine Mischung aus ETF von Vanguard und iShares)
  • 8,4% für ETF auf den Nasdaq 100 (da es hier keinen Vanguard-ETF gibt, haben wir einen iShares-ETF)

Angestrebt ist eine Verteilung auf diese 3 ETF von 30% für die weltweiten Industrieländer, 30% S&P 500 und 10% Nasdaq 100 (bezogen auf das Gesamtdepot).

Zusammensetzung des Satellit-Anteils

Der Satellit-Anteil besteht aus 31 Einzelaktien und einem Cloud-Computing-Branchen-ETF, die aktuelle Gewichtung am Gesamtdepot beträgt 35,5%.

In 2022 habe ich nur wenige Aktien mit neuem Geld bespart, weil ich zunächst den ETF-Anteil auf den gewünschten Prozentsatz bringen wollte.

Neu ins Depot geschafft haben es im letzten Jahr American Tower und Datadog. Alle anderen Position sind länger im Depot, wobei Apple meine älteste und interessanterweise auch mein erfolgreichster Einzelwert ist (Zur Erinnerung: Apple habe ich seit Mai 2019 im Depot und seitdem immer wieder nachgekauft).

Hier kommt eine Aufstellung der Positionen (alle Screenshots sind aus meinem persönlichen Rentablo-Account, Stand 31.12.2022) :

Auflistung der Einzelposten des Satellit-Anteils des Coasting to FIRE-Depots
Aufstellung der Einzelposten des Satellit-Anteils im Coasting to FIRE-Depot
Einzelpositionen Teil 3 des Satelliten-Anteils des Coasting to FIRE-Depots

Wie man sehen kann, gibt es viele recht kleine Positionen. Das liegt entweder daran, dass der Wert der Position seit Kauf gesunken ist, so wie es bei vielen Growth-Werten in 2022 der Fall war. Oder es könnte auch daran liegen, dass die Position noch nicht den angestrebten Anteil im Depot erreicht hat, wie zum Beispiel bei meinen beiden Neuzugängen in diesem Jahr. Oder es ist eine Kombination aus diesen beiden Faktoren: ich habe irgendwann aufgehört, die Position zu besparen, weil sich zwischendurch relevante Veränderungen im Business des Unternehmens ergeben haben.

Aus meiner Sicht ist es gerade bei volatileren Growth-Aktien wichtig, Abschläge nach unten auch mal auszusitzen. Genau das tue ich aktuell, auch wenn es mitunter weh tut beim Blick ins Depot. Ich habe Unternehmen dabei, die stehen aktuell mit -70% oder mehr im Minus. Der Vollständigkeit halber sei aber auch gesagt, dass es auch Positionen mit +70% im Depot gibt.

Mir war vorher klar, dass solche Kursverluste passieren können. Das ist nicht immer schön anzusehen, ist aber ein Risiko, welches ich bewusst eingegangen bin. Dadurch, dass der Anteil am Gesamtdepot nicht allzu groß ist und ich auch nicht an das Geld ran muss in den nächsten Jahren, kann ich dem Unternehmen und dem Aktienkurs die Zeit geben, sich im besten Fall wieder zu erholen.

Verkäufe in 2022: Peloton und Upstart

In 2022 habe ich mich von zwei Unternehmen getrennt und deren Aktien verkauft, konkret hat es Peloton und Upstart getroffen.

Peloton hatte einen wahnsinnigen Lauf im Rahmen der ersten Corona-Welle und obwohl ich zunächst skeptisch war, habe ich nach einer Testfahrt auf einem Peloton-Bike und nach dem Selbsttest des Kurs-Abos (also ohne Kauf eines Peloton-Bikes) bei der Aktie zugegriffen.

Dann kam der wenig professionell gehandhabte Todesfall eines Kindes in dem USA im Zusammenhang mit einem Peloton-Bike, gefolgt von einem zögerlichen Produktrückruf. Dazu kamen dann noch massive Management-Fehlentscheidungen des früheren CEO, die Peloton nahezu an den Rand des Bankrotts gebracht haben.

Upstart war zum Zeitpunkt meines Kaufs ein Unternehmen, das Kredite nach einen eigens entwickelten Algorithmus lediglich vermittelt hat. Mit dem selbst entwickelten Algorithmus wollte Upstart den bisherigen US-Marktführer im Bereich Kredit-Scoring angreifen. Was ich als ehemalige Bankerin spannend fand. Zumal die Quartalsberichte auch anfangs interessante Erfolge zeigten.

Über die letzten Quartale zeigte sich jedoch, dass Upstart immer mehr Kredite selbst in die eigene Bilanz aufnahm. Was einer Änderung des Geschäftsmodells entsprach, weil sie damit mehr zur klassischen Bank wurden als mir lieb war. Daher musste Upstart mein Depot ebenfalls verlassen.

Performance 2022 des Coasting to FIRE-Depots

Da ein Großteil des Depots in ETF investiert ist, entwickelt sich das Depot konsequenterweise zu großen Teilen analog zu den ETF bzw. dem entsprechenden Index.

Einen ersten Überblick zur Entwicklung des Depots gibt das folgende Bild: Der orange Block zeigt den Wert der Einzahlungen ins Depot. Der grüne Block zeigt an, ob das Depot insgesamt im Plus war.

Gegenüberstellung von EInstandswert und Gesamtwert über den Verlauf des Jahres 2022 für das Coasting to FIRE-Depot
Quelle: Screenshot aus meinem persönlichen Rentablo-Account, Stand: 31.12.2022

Wie man gut sehen kann, gibt es mehr orange als grün, das heißt unser Depot war über weite Strecken im Minus in 2022.

Insgesamt betrug das Minus in 2022 -30,0% für das Gesamtdepot, wobei der Core-ETF-Anteil -16,3% und der Aktien-Satelliten-Anteil unschöne -41,1% aufwies. Was bei der Gewichtung im Depot nicht verwunderlich ist. Zumal ich bei so einigen Einzelunternehmen in 2021 einen ungünstigen Einstieg nahe der letzten Allzeithochs hatte und somit den Abschwung in 2022 voll mitgenommen habe.

Macht mir die Performance aus 2022 Sorgen? Nicht wirklich. Schön ist es natürlich nicht, dauernd rote Zahlen im Depot zu sehen, aber es gehört nunmal dazu, wenn man an der Börse investiert.

Kursverluste und Börsencrashs hat es an der Börse immer gegeben und wird es immer geben. Die Medien malen dann üblicherweise den Teufel an die Wand und je nach Zeitung wird dann auch gern der (vermeintliche) Weltuntergang propagiert. Aber: zumindest bis jetzt hat sich die Börse immer wieder erholt und früher oder später sind die Kurse wieder gestiegen (zumindest wenn man auf breiter Index-Ebene schaut).

Außerdem bekomme ich bei schwächeren Börsenphasen mehr für mein Geld. Also zumindest, wenn man es langfristig betrachtet. Man könnte auch sagen, es gibt ETF-Anteile im Sonderangebot.

Wie das folgende Bild zeigt, ging es beim Vanguard Developed World ganzschön hin und her in 2022 (wobei der Vanguard Developed World mit geringfügigen Abweichungen einem MSCI World-ETF gleichzusetzen ist).

Einzahlungszeitpunkte ins Coasting to FIRE Depot anhand des Vanguard Developed World
Screenshot aus meinem persönlichen Rentablo-Account: die mit „K“ markierten Zeitpunkte zeigen an, wann wir in 2022 diesen ETF gekauft haben

Wir haben trotzdem mindestens monatlich in diesen weltweit gestreuten ETF investiert und so die verschiedensten Einstiegskurse für unsere Einzahlungen aus 2022 bekommen (jedes „K“ zeigt einen Kauf). Das wird sich langfristig auszahlen, sobald die Börsenkurse wieder steigen.

Wenn man etwas herauszooomt aus 2022, können wir gut sehen, dass man einen langen Atem an der Börse braucht. Daher hier der gleiche Screenshot aus unserem Depot wie vorhin, aber diesmal für einen längeren Zeitraum, konkret von April 2020 bis Dezember 2022.

Einstandswert vs. Gesamtwert des Coasting to FIRE-Depots von 2020-2022
Screenshot aus meinem persönlichen Rentablo-Account, Zeitraum April 2020 – Dezember 2022 für das Gesamtdepot (Orange zeigt den Einstandswert, grün zeigt den Gesamt-Buchwert des Depots)

Wie man sehen kann, war das Depot in der Vergangenheit mehr im Plus (grün) als dass es im Minus war (orange). Das entspricht auch sämtlichen Statistiken, die ich kenne: es gibt nämlich deutlich mehr positive Börsenphasen mit steigenden Kursen als negative Börsenphasen mit fallenden Kursen.

Von daher bleibe ich ruhig, lasse unsere Sparpläne durchlaufen und vertraue darauf, dass die Börse sich auch dieses Mal wieder erholen wird.

Sparquote 2022

Unsere Sparquote in 2022 betrug 20,7%.

Je nachdem wie man zählt, ist unsere Sparquote sogar noch höher. Weil: sie bezieht sich nur auf die Investments in unser Depot. Dazu kommen noch die Kreditraten für unsere Wohnung, die wir ja auch fleissig jeden Monat weiter abbezahlen.

Ausblick auf 2023

In 2023 wird sich nicht allzu viel ändern am Depot. Wir werden weiterhin monatlich via Sparplänen unser Depot besparen. Aufgrund der bei mir anstehenden Elternzeit (mehr dazu kannst du im privaten Jahresrückblick nachlesen) wird die Höhe der Einzahlungen in 2023 jedoch geringer sein.

Ich für meinen Teil habe keinen festen Zeitpunkt für das Rebalancing auf die ursprünglich festgelegte Verteilung von 70% ETF (Core-Anteil) und 30% Aktien und Branchen-ETF (Satellit-Anteil). Da ich ohnehin regelmäßig ins Depot schaue, prüfe ich auch regelmäßig die aktuelle Verteilung (was dank Rentablo sehr schnell geht) und justiere so kurzfristig über die Höhe der nächsten Sparplanrate die Gewichtung im Depot nach. So muss ich nichts verkaufen und der Zinseszinseffekt kann seine volle Wirkung entfalten.

An der Börse wird es auch in 2023 spannend bleiben. Keiner weiß, wann die Börse wieder nachhaltig dreht, auch ich nicht.

Was ich weiß: an der Börse wird die Zukunft gehandelt. Man sagt, die Börsenkurse sind den guten Nachrichten in den üblichen Börsenmedien etwa 6-9 Monate voraus. Es kann also sein, dass man in den Nachrichten noch immer schlechtes liest, während die Kurse schon wieder steigen. Wann es soweit sein wird? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Und es ist für die Erreichung unserer finanziellen Ziele auch nicht wichtig.

Für uns wäre es sogar besser, wenn die Börsenkurse noch eine Weile fallen oder seitwärts laufen würden. Weil: wir sind in der Ansparphase unserer Finanziellen Freiheit. Je mehr Anteile wir heute kaufen können, desto mehr werden wir später davon profitieren, wenn die Kurse wieder steigen.

Und auch wenn ich nicht sagen kann, WANN die Börsenkurse wieder steigen. Ich persönlich bin davon überzeugt, DASS sie irgendwann wieder steigen werden. So wie sie es die letzen 200 Jahre getan haben.

Langzeitchart des S&P 500 in logarithmischer Darstellung seit 1873
Langzeitchart des S&P 500 in logarithmischer Darstellung seit 1873 (Quelle: tradingview.com)

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2 Kommentare

    1. Liebe Jenni,

      Das ist tatsächlich eine bewusste Entscheidung. Meiner Meinung nach spielt die Musik an der Börse in den USA und mir persönlich fehlt die Vorstellungskraft, dass sich das auf absehbare Zeit ändert. Nicht umsonst sind alle Top-Unternehmen sowohl in den World- als auch den AllWorld-ETF US-Unternehmen. Da müssen andere Regionen und Unternehmen erstmal rankommen, wo Apple, Microsoft, Tesla & Co aktuell sind…..

      Zudem sagt Starinvestor Warren Buffet „Never bet against America“ und empfiehlt, am besten einen ETF auf den S&P 500 und gut ist. Und ich sag mal so: ich traue mir ganz sicher nicht zu, schlauer als Warren Buffet zu sein. Der hat mir einfach ein paar Jahrzehnte Börsenerfahrung voraus 😉

      Tatsächlich überlege ich aber gerade wegen der neuen Familiensituation, ob ich einfach alles stehenlasse und nur noch den Vanguard Developed World bespare. Damn gibt’s auch weniger Verwaltungsaufwand… aber da denke ich mal noch ein paar Tage drüber nach 🙂

      Liebe Grüße,
      Nadine aka Mrs. Coasting to FIRE

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